Besichtigung des Kleinkraftwerks St. Nikolai
„Mit der Natur in die Energiezukunft“
Das Kraftwerk wird vom Seifriedbach und Großsölkbach gespeist. Es ist ein Ausleitungskraftwerk in der Form einer Tiroler Wehr. Es gibt 2 baulich identische Kraftwerke die je eine Rohrleitung mit 4,2 km und eine mit 3,4 km haben. Das gemeinsame Krafthaus steht in der Ortschaft Mössna mit zwei sechsdüsigen Peltonturbinen.
Das Kraftwerk in St. Nikolai wurde 2011 nach einer Bauzeit von 1,5 Jahren fertiggestellt. Es versorgt bis zu 4000 Haushalte in 6 Gemeinden. Sollte der Strom ausfallen, so kann dieses Kraftwerk mehrere Tage lang die Umgebung im Inselbetrieb versorgen. Wird der Strom im Versorgungsgebiet des E Werks Gröbming nicht verbraucht, so fließt er über Hochspannungsleitungen sogar bis Graz.
In der näheren Umgebung gibt es 12 Kleinkraftwerke, die vom E-Werk Gröbming betrieben werden. Es gibt grundsätzlich 3 verschiedene Arten von Turbinen: nämlich Peltonturbinen, Francisturbinen und Kaplanturbinen.
Es fließen bei guter Wasserführung der Bäche bis zu 1600 l Wasser pro Sekunde durch die Turbinen, mit einem Höhenunterschied von netto 182 m.
Beeindruckend war auch zu hören, dass die Rohrleitung einen Durchmesser von 1m hat und 4,2 km lang ist.
Das Einzugsgebiet aus dem das Wasser für die Kraftwerke stammt hat jeweils 26 km², das sind ca. 5200 Fußballfelder.
Zwischen 8-10 Mill. kWh Strom werden im Jahr pro Turbine erzeugt.
Damit das Wasserkraftwerk uneingeschränkt laufen kann, sind ständige Kontrollen sehr wichtig.
Bevor das Wasser in die Turbinen fließt, fließt es in das Rechenhaus. Dort sorgt ein großer Rechen dafür, dass keine Holzstämme oder dergleichen in die Turbinen gelangen.
Anschließend fließt das Wasser in ein Ruhebecken, damit möglichst wenig Bestandteile, wie Blätter, Steine, Holzstücke, ... in die Turbinen gelangen. Die beiden Turbinen drehen sich mit jeweils 750 Umdrehungen pro Minute.
Damit das Fischleben nicht gefährdet ist, gibt es eine Fischaufstiegshilfe. Die Fischwanderrinne ist gesetzlich vorgeschrieben und wird stets auf genügend Restwasser kontrolliert. Sollte im Bach zu wenig Wasser fließen, so muss das Kraftwerk abgeschaltet werden.
Nach der Besichtigung wurde uns noch ein Film gezeigt.
Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir in die Fachschule zurück.