Hoher Besuch am Grabnerhof
Landesrat ÖR Johann Seitinger, der auch politischer Referent für das land- und ernährungswirtschaftliche Schulwesen der Steiermark ist, gab sich am 25. November ein Stelldichein in unserer Schule.
Schulleiter Ing. Christian Forstner begrüßte seinen „obersten Chef" mit Stolz und Freude. Ing. Forstner stellte zunächst den Herrn Landesrat den SchülerInnen vor und skizzierte dessen berufliche und politische Laufbahn.
Begrüßt wurde der Promigast auch von der Schulmusik, unter der Leitung von Kapellmeister Helmut Zettelbauer, mit dem Marsch „Mein Heimatland".
Der steirische „Oberagrarier" stellte sich dann einer Diskussion mit der „Grabnerhofer Schul-Jugend".
Sinn und Zweck dieser Aktion war, sich ein Bild über die Visionen, Bedenken und Sorgen der bäuerlichen Jugend zu machen.
Für die Schülerinnen war die Debatte mit dem Agrarlandesrat zunächst eine spürbar knisternde Herausforderung. Nach zwei Fragenrunden hat die Spannung aber merklich nachgelassen und von da an kamen die Beiträge relativ locker über die Lippen. Das heitere und sympathische Wesen des volksnahen Landesrates hat zum raschen Fallen der Barrieren wesentlich beigetragen.
Die sehr konkreten Fragen der SchülerInnen waren durchwegs fachspezifisch in den Bereichen: Land- und Forstwirtschaft, Ernährungswesen, Umwelt- und Naturschutz und dem Jagdwesen, angesiedelt.
Die möglichen Zukunft-Szenarien für die Grünlandbauern, speziell die der Milchbauern in unseren Berggebieten, zählten zu den Hauptinteressen.
Landesrat Seitinger ist felsenfest überzeugt, dass „ehrliche" Lebensmittel aus unseren Regionen auch in Hinkunft einen festen Platz in der Ernährung haben werden.
Die bereits existierenden Larven- und Würmerfabriken in Nordafrika, wo Eiweiß für Lebensmittel produziert wird, werden unsere Genussprodukte sicher nicht ablösen, so Seitinger.
Den Klein- und Mittelbetrieben legte er zudem ans Herz, Ausschau nach mehreren Standbeinen zu halten. Alternativen in der Nutztierhaltung, Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof, Dienstleistungen aller Art und außerbetriebliche Nebeneinkommen wurden dabei konkret angesprochen.
Der Landesrat empfahl den SchülerInnen in seinen Ausführungen u.a. besonders das Erlernen der Fremdsprache „Englisch". „1% der Weltbevölkerung spricht Deutsch mit dem Rest kann man sich in Englisch unterhalten", unterstrich Seitinger punktgenau und plausibel seinen Ratschlag.
Weiter appellierte er an die ländliche Jugend sich im öffentlichen Leben zu engagieren. Ein Ehrenamt im Bereich der Musik, Feuerwehr und des Roten Kreuzes sei besonders begrüßenswert.
Lammspezialitäten gab es beim gemeinsamen Mittagessen. Wirtschaftsleiter Wolfgang Steer erntete mit seinem Team dafür großes Lob.
In der Tischrede gab es vom Ehrengast Anerkennung für die geleistete Arbeit an den Lehrkörper und allen Bediensteten. Es wurden aber auch die zukünftigen Anforderungsprofile klar angesprochen, um am „Bildungsmarkt" erfolgreich bestehen zu können.
Erfreulich war das klare und unmissverständliche Bekenntnis zum Standort Grabnerhof. Die gegenwärtig schnell voranschreitenden Bauvorhaben im Stall- und Werkstättenbereich untermauen diese Absicht ja eindrucksvoll.
Beim Abschied brachte unser Schulleiter die Hoffnung und Vorfreude zum Ausdruck, dass der Landesrat beim nächsten Besuch mit einer Schere anreisen werde. Er soll damit die Absperrbänder vor den neuen Bauwerken durchschneiden und diese somit offiziell der Bestimmung übergeben. Ein schmunzelnder Landesrat wurde danach mit viel Applaus verabschiedet.
Peter Zandl